Donnerstag, 28. März 2013

neues Nähtischchen - Meine Nähstube

Da ich ja nun eine Overlock-Nähmaschine habe reicht der eine Nähtisch nicht. Es ist ziemlich lästig die Maschine immer dann aufzubauen wenn ich die brauche und dann wieder abzubauen. Deshalb bin ich am Wochenende mit meiner Mutter beim Antiquitätenhändler in unserer Nähe gewesen : http://www.bruno-staas.de/

Zuerst hatte ich natürlich den Plan mir ein Tischchen zu kaufen, aber dann haben wir diesen Servierwagen entdeckt.

Ich würde sagen, dass er aus den 20ern oder 30ern ist.
Er ist super super erhalten und hat wirklich keine Mängel, außer dass das Metal etwas angelaufen ist.

Das Holz hat wundervolle Intarsien mit einem hübschen floralen Muster.




Das ist nun also meine momentane Nähstube.
Zuvor sah es so aus: >klick<




Der neue Servierwagen steht links und ersetzt nun das Nähkistchen, welches ich auch von dem Antiquitätenhändler habe. Das steht nun hinter meinem Sofa, da ich nicht allzu oft ran muss.

Praktisch an dem Servierwagen ist auch, dass ich ihn jederzeit weg schieben kann, falls ich das Nähkistchen doch öfters brauche oder falls ich eine Freundin mit Nähmaschine zu Besuch habe.


Mein Singer Nähtisch, den ich in einem Secondhand-Shop gekauft habe.
Die Nähmaschine war noch drauf, jedoch habe ich sie runter genommen und sie steht nun auf meinem Fensterbrett dahinter. Ich habe das Loch dann mit einer Holzplatte geschlossen, so dass meine Nähmaschine darauf stehen kann.

Auf dem Tritt steht ein kleines Kästchen, in dem ich die Schnittmuster aufbewahre mit denen ich momentan arbeite.

In der kleinen Schublade sind Zettelchen mit Maßen von mir, meiner Mutter und meinem Freund, die ich oft brauche.







Hier ist das Fensterbrett, auf dem die Maschine zu dem Nähtisch steht und eine Nähmaschine, die ich über Ebay für 5 € ersteigert habe.


Montag, 11. März 2013

Ebay-Fund : Oberteil

Vor etwas längerer Zeit habe ich dieses Oberteil bei Ebay für etwas weniger als 15 Euro, glaube ich, ersteigert. Ich hatte längere Zeit keine Bilder davon und daher auch stets vergessen es zu posten. Ich hole es hiermit nach.

Die Bilder zeigen das Oberteil in dem Ausgangszustand, denn es ist an manchen Stellen etwas mitgenommen. Ich habe dann die Stellen im Nachhinein noch repariert.

Die Datierung finde ich recht schwierig, aber ich würde sagen dass es von ca. 1890 ist










'Analyse' :

Das Oberteil ist aus einer dunklen khakigrün-braunen Wolle, welche sehr weich ist und überhaupt nicht kratzig ist.
An einigen Stellen wurde nicht versäubert, weshalb die Wolle dort ausgefranzt ist.

Es hat ungefähr die Größe 34/36, da ich hineinpasse, aber noch etwas Platz ist.

An den Ärmeln und am Ausschnitt ist eine braune Spitzenborte angebracht und der Kragen ist an diesem Stück besonders schön. Es ist eine außergewöhnliche Spitze von besonderem Aussehen.

Vorne und an den Ärmeln sind stoffüberzogene Knöpfe angebracht, die jedoch keinen Nutzen haben, sondern bloß zur Zierde da sind.

Vorne sind außerdem jeweils rechts und links zwei Abnäher, die sehr groß abgenäht wurden und somit die Brust betonen und eine schmale Taille betonen. Sie sind vorne noch einmal zur Fixierung nachgesteppt.



Der Schnitt ist bei diesem Stück sehr interessant, da es aus mehreren Schichten besteht und raffiniert genäht wurde.
Es gibt als Materialien wie gesagt den Hauptstoff, die Wolle. Das Futter ist eine Baumwolle und es sind ingesamt 6 Säbe in das Oberteil genäht worden, die Form geben.

Ärmel :

Die Ärmel sind sehr interessant, da hier das Raffinierte zum Ausdruck kommt. An das Oberteil aus Wolle sind die ebenfalls wollenen Ärmel genäht worden, die etwas unter dm Ellenbogen glöckchenhaft ein wenig abstehen. Ebenfalls in der selben Ärmelnäht ist ein Ärmel aus Baumwolle, an den bloß unten am Ellenbogen das wollene Ärmelstück für den Unterarm genäht ist.

Auf dem Foto links sieht man dies hoffentlich.

Hier sieht man auch die Knöpfe ohne besondere Bedeutung.






Hier auf diesem Bild sieht man, dass die Ärmel unten nicht versäubert wurden und somit sind sie nun ausgefranst. Außerdem sieht man einen kleinen Druckknöpf, mit dem die Ärmel an den Handgelenkten eng zusammengehalten werden.




 




Geschlossen wird das Oberteil ebenfalls mit Druckknöpfen und mit Häckchen abwechselnd im Rücken. Die Häckchen sind aus Metall, jedoch sind die Ösen bloß aus Fäden.

Das Oberteil springt daher im Rücken etwas offen, jedoch ist genügend Stoffzugabe vorhanden, so dass man die Haut oder das Unterkleid nicht sehen kann.
Diese Druckknöpfe werden auch in der Spitze zum Schließen beibehalten.







Spitze :















Die Spitze ist so wundervoll, finde ich. Ich kann mir vorstellen, dass die Farben einmal viel strahlender waren als sie nun sind und es dem Oberteil ein besonderes Aussehen gab.


Datierung :

Ich schätze dieses Oberteil als eines aus den 1890ern ein, da es viele Merkmale besitzt, die sehr typisch zu dieser Zeit waren.
1) Das erste und sehr entscheidene Merkmal ist, dass es sehr hoch geschlossen ist. Damals wurden die meisten Oberteile sehr hoch geschlossen und oftmals mit diesem kleinen Kragen.

2) Zudem wurde viel Aufmerksamkeit der schmalen Taille zugewendet und im Kontrast dazu wurden Brust und Gesäß größer, mittels Polsterungen.
Mein Oberteil betont ebenfalls die schmale Taille und die Brust ist durch die Abnäher sehr stark vergrößert.

3) Ab ca. 1895 bis 1905 wurde es modern, die Ärmel oben sehr sehr groß und bauschig zu tragen. Da mein Oberteil dies nicht aufweist würde ich sagen dass es von den frühen 1890ern ist. Man sieht, dass die Ärmel oben schon etwas mehr Stoff haben und es gerafft ist.

Zudem weist es die typische Zweistufigkeit auf, mit den größeren Oberarmärmeln und den schmalen, eng anliegenden Unterarmärmeln, wie man auf den beiden Bildern auch erkennen kann.