Freitag, 31. Mai 2013

Oberteil für meine Tante und Krawatte für meinen Onkel

Da meine Tante und mein Onkel mich immer bei allem unterstützen was gerade so anfällt, wollte ich mich natürlich bedanken. Ich habe mich dann entschlossen, den beiden etwas zu nähen.

In der Burda von 2013, Heft 4, habe ich dann ein schönes Ballontop gefunden, das meiner Tante gefallen könnte.
Praktisch bei dem Oberteil ist, dass es als "Leicht" markiert ist und es eine schöne Anleitung mit Bildern im Heft gibt.






Oberteil :


Das Oberteil war aufgrund der Beschreibung im Heft sehr leicht zu nähen.
Da der Stoff so schön glänzt, sollte es alleine wirken und nicht durch sichtbare Nähte gestört werden, weshalb ich alle Nähte die man sehen könnte, mit der Hand genäht habe.
Ich habe also die Belege mit der Hand von innen mit einem Blindstich genäht.


Dadurch dass der Stoff doch recht fest ist, fällt es nicht so perfekt wie gedacht. Aber ich finde das auch das was besonderes ausmacht und das Oberteil sehr hübsch macht.
Unten seht ihr auch noch Bilder mit einem Gürtel, was auch eine schöne Möglichkeit ist.


Das Oberteil besteht aus dem Hauptstoff und einem Futter aus dem selben Stoff. Das Futter wird nicht gerafft und durch das Futter kann erst diese Drehung entstehen.


Unten wird das Oberteil durch ein Gummi gerafft und bekommt dadurch den Balloneffekt. Das Gummiband ist durch einen Tunnel gezogen und dieser Tunnel liegt etwas oberhalb, so dass man es auf keinen fall sehen kann.

Die Träger sind einzeln angebracht, damit man die Falten an der rechten Schulter legen kann.

























Falls einem das Oberteil zu ballonig ist, kann man es auch mit einem schmalen Gürtel tragen, was ich sehr hübsch finde.









Krawatte :


Den Schnitt der Krawatte habe ich einer entnommen, die ich im Secondhand Shop gekauft habe. Einen Schnitt für 5 Euro zu kaufen ist bei so etwas nämlich Unsinn, denke ich. Schnitt inklusive Innenleben kosten so etwas um die 3 Euro.



Ich habe die Krawatte also auseinander genommen und auf den Stoff übertragen.
Danach habe ich im Fummelsarbeit die neue Krawatte genauso gebügelt wie die Musterkrawatte. Wenn man das Bügeln geschafft hat, ist die größte Schwierigkeit schon überwunden.
Die komplette Krawatte ist handgenäht und das Innenleben der alten Krawatte ist in der neuen und gibt ihr somit die perfekte Unterstützung und Form.

 

Hier sieht man die "alte" Krawatte,  die vom Muster echt furchtbar ist. Aber es ist wirklich eine gute Technik um Krawatten zu nähen, da man sich um das Innenleben keine Gedanken machen muss und alles direkt passend ist. Zudem kann man sich sehr gut orientieren.



Donnerstag, 16. Mai 2013

rotes Renaissance Kleid für Mutti : Part 5 : Fertiges Kleid + Verspätete Inspirationen + MPS Weeze

Part 1  Part 2  Part 3  Part 4

Inspirationen :

Mir ist aufgefallen, dass ich sie noch gar nicht mit euch geteilt habe.
Aus dem zunächst geplanten mittelalterlichem relativ langweiligem Plan wurde schnell die Idee etwas edleres und prächtigeres zu machen. Wir entschieden uns für die Renaissance, besonders für die annestelbaren Ärmel mit Öffnungen.

1.Das Bild links war meine Hauptinspiration.
Der Ausschnitt ist rund und sehr tief. Liegt nur sehr knapp auf den Schultern. Rundherum eine Borte und farblich findet sich die Bortenfarbe wieder in den Ärmeln wieder.
Auch die Gestaltung der Ärmel wurde mit diesem Bild festgelegt. Es sollte ab dem Ellenbogen offen sein.

2. Wegen des Bildes rechts wollte ich die Öffnung oben haben. Zunächst einmal offen, später eventuell mit Bändern wie auf dem Bild. Zudem wird es vorne geschnürt.








3+4 : Die Streifen im Rock :
dem rechten Bild entnahm ich die unterschiedlich großen Streifen im Rock, jedoch wollte ich bloß zwei anbringen wie im Bild links.
Zudem entnahm ich dem Bild links die Inspiration für das Oberteil. Es sollten rechts und links noch die Farben der Streifen im Rock im Oberteil auftauchen.










Das fertige Kleid :

Zum ersten Mal ausgeführt hat meine Mutti das Kleid zum MPS in Weeze getragen. Bei diesem Event waren wir mit einer Freundin von mir, die bald auch noch ein selbstgenähtes Kleid von mir bekommt. (Eine Änderung von einem ihrer Kleider und der Stoff ist auch schon gekauft)

Meiner Mutter gefällt das Kleid sehr und sie hat viele Blicke auf sich gezogen.
Beim Ankleiden musste ich ihr helfen, denn mit den ganzen Schnürungen und den Schichten, vor allem an der Ärmelregion, ist es schon recht schwierig es selbst zu regeln.








Meine Freundin, Lisa und ich trugen Wollkleider, die ich vor einiger Zeit mal bei einem Theaterfundus gekauft habe. Jedes der Kleides für nur ca. 5 Euro. Lisa bekam von uns noch etwas Ausstattung was Ring und Gürtel betraf und ich trug mein Parlet von dem 1510 Tudor Kleid und darunter auch das Unterkleid.


Die Haube :

Die Haube habe ich mit Lisa noch mitten in der Nacht genäht. Um 3 Uhr in der Nacht fing ich noch damit an.
Es ist ein relativ breiter alter Haarreifen mit Stoffüberzug.
Der Haarreifen ist überzogen mit Baumwolle und unten drunter festgenäht.

Der hintere Teil ist der Stoff der Ärmel und der Streifen im Rockteil. Es ist aus einem Kreis gemacht, der mittels eines Tunnels gerafft wird und somit Form bekommt. Im Nacken sind noch Haarnadeln damit man es an die Frisur pinnen kann.
1530-1560
Zudem ist noch etwas Goldborte an die Baumwolle genäht, damit es nach etwas mehr aussieht.


Inspiriert wurde diese Haube von dem Bild rechts. Sie ist relativ schlicht und flach gehalten.



Von Innen sieht sie ganz furchtbar aus und man sieht auch sehr dass es ein Nacht-Projekt war.

Getragen sieht die Haube jedoch meines Erachtens sehr hübsch aus.

Freitag, 10. Mai 2013

rotes Renaissance Kleid für Mutti : Part 4 : Das Unterkleid +Nähen mit verkleinerten Schnitten

Part 1  Part 2  Part 3  Part 4

Zu dem Kleid meiner Mutter gehört auch ein Unterkleid, welches ich mit einem Schnitt aus dem Tudor Tailor genäht habe.


Es ist der Basic Shift, den man unter den Schnitten für Männerbekleidung findet. Jedoch wollten wir das Unterkleid hochgeschlossen haben und der Schnitt passte einfach perfekt. Anstatt den Schlitz haben wir das Kleid an den Seiten geschlossen und bogenlang gemacht.
































Umgang mit verkleinerten Schnitten :

Als ich den Tudor Tailor damals gekauft habe, hatte ich noch nicht so viel Erfahrung mit dem Umgang mit solchen verkleinerten Schnitten aus Büchern.
Deshalb möchte ich euch kurz anhand eines Beispieles erklären wie man so etwas macht.

Es ist nicht so schwierig wie man vielleicht vermutet. Es dauert bloß etwas länger.



1. Im Buch seht ihr den Schnitt auf Kästchenpapier gezeichnet. Diese Kästchen haben immer die selbe Größe und damit kann man vergrößern.
Ein Kästchen im Buch entspricht einem Kästchen in Wirklichkeit. In diesem Fall : Ein Kästchen im Buch entspricht einem Kästchen von 1inchx1inch in Wirklichkeit

Am besten bereitet man sich eine Pappe oder ein großes Papier vor, auf dem man dieses Raster malt.






2. Man legt das Papier, welches man zum durchpausen nehmen möchte (Seidenpapier, Klarsichtfolie etc.) darauf und pinnt es fest.

Dann muss man die Kästchen zählen und übertragen.
In diesem Fall zeige ich es an etwas sehr einfachem :
Dem Quadrat : Underarm gusset

Im Buch sind es vier Kästchen Länge und vier Kästchen Breite. Also auch auf dem erstellten Raster vier Kästchen Länge und vier Kästchen Breite. Also auf dem Papier zeichnen. Beschriften.


3. Ausschneiden. und Fertig!




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Das ist das fertige Unterkleid für meine Mutti, welches ich in einem Tag genäht habe. Einen Tag vor der Veranstaltung für die sie das Unterkleid brauchte.

Es ist aus Baumwolle von Ikea, eine sehr schöne leichte und angenehme unbehandelte Baumwolle.

Die Manschetten werden bisher noch mit Druckknöpfen geschlossen, aber bald werde ich sie dann durch Knopfloch und Knopf ersetzten.

Der Ausschnitt ist durch einen Beleg versäubert und unten nochmal mit einer genähten "Verrigelung" verstärkt.Der Kragen wird mit zwei Schnüren geschlossen, die man in Schleifen bindet.

Innere Nähte sind mit der Nähmaschine genäht, Kragen ebenfalls. Manschetten und Beleg sind mit der Hand angenäht.